Haustiere: nein, ja, welche?
Viele Menschen fragen sich irgendwann, ob ein Haustier Teil ihres Lebens sein soll. Manche versorgten bereits als Kind ein Tier, sind mit einem Hund oder einer Katze aufgewachsen oder lebten auf dem Land und hatten Hühner oder Ziegen. Geht man irgendwann einer regelmäßigen Tätigkeit nach und hat seinen Freundeskreis, mit dem man seine Freizeit verbringt, muss man jedoch überlegen, ob ein Tier damit vereinbar ist. Die folgenden Überlegungen sollen helfen, eine Entscheidung zu treffen.
Was ein Tier kostet
Je nach Tier ist die Adoption eines Tieres nicht nur mit einem finanziellen Aufwand verbunden. Ein Tier kostet Zeit und, je nach Tier und Charakter, auch Nerven.
Geld
Wenn nicht gerade ein Freund oder Nachbar tierischen Nachwuchs bekommen hat, kostet die Anschaffung eines Tieres Geld, egal ob man es in einem Tiergeschäft, einem Tierheim oder bei einem Züchter kauft. Hund und Katze benötigen Schlaf- und Futterplätze, alle anderen Tiere einen Käfig, ein Aquarium, Vivarium oder Terrarium. Hunde und Katzen und Kaninchen müssen regelmäßig geimpft werden. Alle Tiere brauchen artgerechtes Futter und ab und zu einen Tierarzt. Man sollte auch immer an einen Urlaub denken, zu dem man das Tier eventuell nicht mitnehmen darf oder will. Bei einem Krankenhausaufenthalt muss das Tier ebenfalls versorgt sein. Egal, ob die Versorgung durch die Nachbarschaftshilfe gesichert ist oder ob man das Tier in professionelle Betreuung gibt, auch das kostet Geld.
Zeit
Ein Hund braucht regelmäßig Auslauf, eine Katze sollte ein Katzenklo haben, das, ebenso wie der Futterplatz, regelmäßig sauber gemacht werden muss. Auch die Käfige von Käfigtieren müssen regelmäßig gereinigt und das Wasser im Aquarium muss ausgetauscht werden. Man sollte jedes Tier mindestens einmal am Tag besichtigen und begutachten. Außerdem brauchen Kaninchen, Meerschweinchen, Hunde und Katzen regelmäßige Aufmerksamkeit und Kommunikation. Diese vier Tierarten sollten auch spielerische Aktivitäten erhalten. Ein oder zwei Kurse auf dem Hundeplatz sind eine gute Investition für jeden Hund und seinen Menschen.
Nerven
Ein Tier verhält sich nicht immer so, wie der Mensch es will. Auch der besterzogene Hund kommt schon mal auf dumme Gedanken. Hier muss der Mensch geduldig bleiben und sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass Tiere nicht unbedingt verstehen, warum sie etwas so machen sollen, wie wir es von ihnen erwarten. Ist ein Hund oder eine Katze krank, können sie schon mal ihr Geschäft auf dem besten Wohnzimmerteppich verrichten oder sich auf das Bett erbrechen. Ebenfalls können Tiere sich verletzen oder sich anderweitig Wunden zuziehen, die behandelt werden müssen. Hier muss man sehr geduldig und behutsam vorgehen, damit das Tier aufgrund von Schmerzen die Behandlung nicht verweigert. All das kostet Kraft. Man sollte sich darüber bewusst sein, bevor man ein Tier in sein Leben holt.
Welches Tier man sich anschafft, hängt von den persönlichen Vorlieben und Lebensverhältnissen ab. Man sollte sich über das Verhalten und die Lebensweise der in Frage kommenden Tierart informieren. Ob es am Ende ein Hund, zwei Katzen, vier Meerschweinchen, ein Hamster, ein Aquarium mit Guppys und Welsen, ein Terrarium mit Vogelspinne, Chamäleons oder Landeinsiedlerkrebsen oder eine Voliere mit Ziertauben ist – man wird viel Freude an seinen tierischen Freunden haben, wenn man sich vorher gründlich informiert.